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Sven Weigt    -   CDU

Ich bin 49 Jahre alt, verheiratet und habe mit meiner Frau Constanze drei gemeinsame Kinder. Nach meinem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl von 1991 bis 1995 und einer kurzen Zwischenstation beim Kommunalen Versorgungsverband BW bin ich seit 1997 in der kommunalen Welt zu Hause. Zunächst als Hauptamtsleiter in Forst und seit 2007 als Bürgermeister von Karlsdorf-Neuthard.

Mit Begeisterung treibe ich Sport, viele Jahre war ich aktiver Handballer. In den letzten Jahren habe ich meine Liebe für den Triathlon entdeckt. Daher kommt sicher auch mein gesunder sportlicher Ehrgeiz, mein Sinn für Teamgeist und für ein faires Miteinander. Die meiste freie Zeit verbringe ich aber am liebsten mit meiner Familie und unserem Hund.

Kommunalpolitik heißt für mich, die Lebenswirklichkeit der Menschen zu gestalten, gleichermaßen in allen Lebensbereichen und Lebensphasen.

Radverkehr

Frage:

Karlsruhe ist inzwischen als fahrradfreundliche Stadt überregional bekannt. In Bereich der Innenstadt haben sich in den letzten Jahren viele Dinge für Radfahrer verbessert. Was werden Sie als Bürgermeister tun, um die Bedingungen für das Radfahren in den Stadtteilen am Stadtrand, insbesondere in Knielingen, weiter zu verbessern?

Wichtig ist insbesondere auch ein partnerschaftliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, vom Fußgänger über Rad-, Bahn-, Bus- bis hin zu Autofahrern, anstatt Klientelpolitik. Durch die Schaffung von attraktiven Alternativen anstatt von Verboten werden Nutzer des motorisierten Individualverkehrs zum Umstieg auf CO2-freie Verkehrsmittel bewegt. Ausbau von Radwegen innerhalb des Stadtteiles, dort wo sie den Radverkehr sicherer und attraktiver machen, sowie der Ausbau des Radwegenetzes mit Anbindung an die Innenstadt. Dafür werde ich mich einsetzen

Kinderbetreuung

Frage:

Die Bevölkerungszahl in Karlsruhe steigt nach wie vor. Auch in Knielingen gibt es immer mehr Kinder und es wird immer schwieriger, eine Kinderbetreuung zu bekommen. Was werden Ihre konkreten Maßnahmen sein, um diese Situation zu verbessern? 

Es freut mich sehr, dass die Zahl der Kinder weiter steigt. Auf Grund meiner beruflichen Erfahrung von über 20 Jahren, speziell auch im Betreuungsbereich, weiß ich, dass für einen guten Ausbau der Betreuungsangebote eine regelmäßige Bedarfsplanung (2 x im Jahr) notwendig ist. Damit kann der Betreuungsbedarf der Familien in Quantität und Qualität hinreichend genau ermittelt werden. Auf Basis dieser Analyse, unter Einbindung der Eltern, kann das Betreuungsangebot passgenau und zeitnah ausgebaut werden. Genau das praktiziere ich mit meinem Team und würde dies auch in Karlsruhe umsetzen.

Klimawandel

Frage:

Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch in Karlsruhe immer deutlicher sichtbar – hohe sommerliche Temperaturen und die zunehmende Trockenheit machen den Menschen und der Natur, z.B. den Stadtbäumen, sichtlich zu schaffen. Laut einer aktuellen Studie des Wuppertal Instituts müsste (auch) Deutschland bereits 2035 CO2-neutral sein, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. 

Was werden Sie als Bürgermeister tun, um dem Klimawandel Rechnung zu tragen und welche Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Stadt und in den Ortsteilen werden sie angehen? 

Der Klima- und Umweltschutz ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das betrifft jeden und jeder muss in seiner Verantwortung einen Beitrag dazu leisten, nicht nur der Oberbürgermeister. Nur gemeinsam können wir die globale Herausforderung meistern.

Alle Ziele der Stadt müssen aber immer in einem ökonomischen, ökologischen und sozialen Gleichgewicht betrachtet werden. „Beim Klimaschutz macht Aktionismus wenig Sinn.“, erklärt auch der KIT-Präsident Holger Hanselka in einem BNN – Artikel am 26.10.2020. Wenn man einen ehrlichen und effizienten Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte, müssen deshalb in einem nächsten Schritt die für Karlsruhe identifizierten Maßnahmen priorisiert und umgesetzt werden. Das heißt, wir müssen zuerst die Maßnahmen umsetzen, die je eingesetztem Euro das Maximale an CO2-Einsparung erreichen. Dazu braucht es im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes fundierte Analysen und innovative Planungsansätze. Dafür würde ich mich einsetzen.

Das Klima kennt allerdings keine Stadt- und Ländergrenzen und schon gar keine Stadtteile. Konkret gelten diese beispielhaften Punkte deshalb für alle Stadtteile:

  • sogenannte „Eh da-Flächen“ ökologisch z.B. mit Blühwiesen aufwerten
  • energetische Sanierung der städtischen Immobilien nach einem Sanierungsfahrplan
  • bei Neupflanzung von Bäumen auf klimaresistente Arten setzen 
  • Straßenbeleuchtung auf LED umstellen 
  • potentielle Flächen der Stadt für Photovoltaik in einem Gesamtkonzept nutzen 
  • Quartierskonzepte für die Bürgerinnen und Bürger umsetzen, als Grundlage der energetischen Sanierung der privaten Immobilien

Zweite Rheinbrücke

Frage:

Beim Dauerthema 2. Rheinbrücke und Nordtangente wurde im Juli ein Vergleich geschlossen, der den Bau der zweiten Rheinbrücke für den Autoverkehr ermöglicht:

  1. Wie beurteilen Sie den Vergleich für Karlsruhe insgesamt?
  2. Inwiefern halten Sie den Vergleich mit den Zielen der Stadt Karlsruhe zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung für vereinbar?
  3. Die Anbindung an die B 36 bedeutet für die Knielinger einerseits eine spürbare Entlastung in der Rheinbrücken- und der Sudetenstraße, dem stehen andererseits weitere Flächenversiegelung, Lärmbelastung und Trennwirkung im Norden des Stadtteils gegenüber. Wie gehen Sie mit diesem Dilemma um und wie sieht Ihre präferierte Lösung aus?

zu 1.

Für einen Großteil der Menschen in der Stadt und die gesamte Technologieregion war die Entscheidung längst überfällig. Die Ergebnisse des Vergleiches wären auch ohne Rechtstreit wesentlich schneller erzielbar gewesen und legen die politisch motivierte Hinhaltetaktik sehr deutlich offen.

zu 2.

Die zweite Rheinbrücke für den Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr mit Anbindung an die B 36 sowie eine Verbesserung des ÖPNV in die Pfalz, ist für eine nachhaltige Entwicklung von Karlsruhe und der gesamten Technologieregion unverzichtbar, nicht nur um die Verkehrssituation in und um Karlsruhe zu entspannen. Ohne diese Anbindung leiden alle. Es fehlen den Krankenhäusern die Fachkräfte, den Unternehmen die Arbeitnehmer und dem Einzelhandel die Kunden. Gleichzeitig wird der Wohnungsmarkt nicht entlastet.

zu 3.

Der Bau eines Infrastrukturprojektes bedeutet immer Veränderung. In einem transparenten Abwägungsprozess ist allerdings zum Wohle der Allgemeinheit eine Entscheidung zu treffen. Zwingend ist für mich, im Planfeststellungsverfahren sicherzustellen, dass die umwelt- und menschenfreundlichste Variante umgesetzt wird. Vor diesem Hintergrund favorisiere ich deshalb noch keine Variante, da ich mich im Falle meiner Wahl schnellstmöglich mit den umfassenden Details auseinandersetzen werde.