Frage:
Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch in Karlsruhe immer deutlicher sichtbar – hohe sommerliche Temperaturen und die zunehmende Trockenheit machen den Menschen und der Natur, z.B. den Stadtbäumen, sichtlich zu schaffen. Laut einer aktuellen Studie des Wuppertal Instituts müsste (auch) Deutschland bereits 2035 CO2-neutral sein, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Was werden Sie als Bürgermeister tun, um dem Klimawandel Rechnung zu tragen und welche Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Stadt und in den Ortsteilen werden sie angehen?
Der Klima- und Umweltschutz ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das betrifft jeden und jeder muss in seiner Verantwortung einen Beitrag dazu leisten, nicht nur der Oberbürgermeister. Nur gemeinsam können wir die globale Herausforderung meistern.
Alle Ziele der Stadt müssen aber immer in einem ökonomischen, ökologischen und sozialen Gleichgewicht betrachtet werden. „Beim Klimaschutz macht Aktionismus wenig Sinn.“, erklärt auch der KIT-Präsident Holger Hanselka in einem BNN – Artikel am 26.10.2020. Wenn man einen ehrlichen und effizienten Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte, müssen deshalb in einem nächsten Schritt die für Karlsruhe identifizierten Maßnahmen priorisiert und umgesetzt werden. Das heißt, wir müssen zuerst die Maßnahmen umsetzen, die je eingesetztem Euro das Maximale an CO2-Einsparung erreichen. Dazu braucht es im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes fundierte Analysen und innovative Planungsansätze. Dafür würde ich mich einsetzen.
Das Klima kennt allerdings keine Stadt- und Ländergrenzen und schon gar keine Stadtteile. Konkret gelten diese beispielhaften Punkte deshalb für alle Stadtteile:
- sogenannte „Eh da-Flächen“ ökologisch z.B. mit Blühwiesen aufwerten
- energetische Sanierung der städtischen Immobilien nach einem Sanierungsfahrplan
- bei Neupflanzung von Bäumen auf klimaresistente Arten setzen
- Straßenbeleuchtung auf LED umstellen
- potentielle Flächen der Stadt für Photovoltaik in einem Gesamtkonzept nutzen
- Quartierskonzepte für die Bürgerinnen und Bürger umsetzen, als Grundlage der energetischen Sanierung der privaten Immobilien