Skip to main content

Petra Lorenz    -   Stadträtin FW|FÜR

Jahrgang 1967, evangelisch, verheiratet, ein Sohn, lebe, wohne und arbeite in Karlsruhe.

Seit 20 Jahren selbstständige Kauffrau:

  • Inhaberin Gepäckraum Karlsruhe und Taschenreich Durlach

  • Präsidentin des Handelsverbandes Nordbaden

  • Ehrenamtliche Richterin am Finanzgericht Stuttgart

  • Handelsrichterin am Landgericht Karlsruhe

  • Stadträtin

  • Mitglied der Fraktion Freie Wähler und FÜR Karlsruhe

Meine Hobbies:

  • Kochen, Gartenarbeit und Laufen
Join Our Team

Radverkehr

Frage:

Karlsruhe ist inzwischen als fahrradfreundliche Stadt überregional bekannt. In Bereich der Innenstadt haben sich in den letzten Jahren viele Dinge für Radfahrer verbessert. Was werden Sie als Bürgermeister tun, um die Bedingungen für das Radfahren in den Stadtteilen am Stadtrand, insbesondere in Knielingen, weiter zu verbessern?

Antwort: 

Die Fahrradinfrastruktur muss ich in den kommenden Jahren ausgebaut und verbessert werden. Viele der Bestandswege sind in keinem guten Zustand und auch zu schmal. Das Radwegenetz insgesamt muss erweitert werden und sich in vielen Teilen farblich vom Rest der Fahrbahn und auch von den Fußgängerwegen abheben, um die Sicherheit, vor allem der Radfahrenden und der Fußgänger deutlich zu erhöhen. In den Querungsbereichen von Kreuzungen und mehrspurigen Fahrbahnen setze ich mich für die Erhöhung der Radfahrbahn nach dem Niederländischen Modell ein. Dadurch entsteht eine Schwelle, welche die Autofahrer zu langsamerem fahren anhält.

Gerade in „Alt- Knielingen“ sind Fahrradwege nicht wirklich umgesetzt, bzw. schwierig umsetzbar. Die Anbindung an die Innenstadt ist nicht durchgängig gegeben, so dass viele Radfahrer aus Knielingen die Strecke an der Alb entlang bevorzugen. Als Oberbürgermeisterin werde ich diese Punkte im Dialog auf Augenhöhe mit den Knielinger Bürgerinnen und Bürgern und dem Bürgerverein angehen und pragmatisch umsetzen.

Kinderbetreuung

Frage:

Die Bevölkerungszahl in Karlsruhe steigt nach wie vor. Auch in Knielingen gibt es immer mehr Kinder und es wird immer schwieriger, eine Kinderbetreuung zu bekommen. Was werden Ihre konkreten Maßnahmen sein, um diese Situation zu verbessern? 

Antwort:

In Karlsruhe fehlen 1.000 Betreuungsplätze/Kitaplätze für Kinder. Ich werde mehrere Ansätze verfolgen um hier eine Verbesserung herbeizuführen.

  • das Tagesmutter-Modell muss deutlich ausgeweitet werden
  • eine umgehende Prüfung der Erweiterungsmöglichkeiten bestehender Kitas
  • mit der Volkswohnung nach geeigneten Mietflächen für Kitas in Knielingen 2.0 suchen
  • weitere Betriebskindergärten fördern, bzw. Unternehmen beim Zusammenschluss unterstützen um einen Betriebskindergarten einzurichten
  • prüfen, ob Gruppen wegen Personalmangel nicht in Betrieb sind

Neben den fehlenden Räumlichkeiten ist der Mangel an qualifiziertem Personal ein weiteres großes Problem. Daher möchte ich die Träger beim Einsatz von Personal mit ausländischen Qualifikationen, -insbesondere aus Frankreich- unterstützen. Dies bedeutet konkret, die Abrechenbarkeit während des Anerkennungsverfahrens, welches bis zu einem Jahr geht.

Klimawandel

Frage:

Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch in Karlsruhe immer deutlicher sichtbar – hohe sommerliche Temperaturen und die zunehmende Trockenheit machen den Menschen und der Natur, z.B. den Stadtbäumen, sichtlich zu schaffen. Laut einer aktuellen Studie des Wuppertal Instituts müsste (auch) Deutschland bereits 2035 CO2-neutral sein, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. 

Was werden Sie als Bürgermeister tun, um dem Klimawandel Rechnung zu tragen und welche Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Stadt und in den Ortsteilen werden sie angehen? 

Antwort:

Die bereits beschlossenen Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes werde ich konsequent umsetzen. Für mich ist das erste Mittel der Wahl, die deutliche Aufforstung in Karlsruhe und den Stadtteilen. Durch die heißen und trockenen Sommer sind viele Bäume abgestorben. Daher muss sofort mit einer Aufforstungsoffensive begonnen werden, mit dem Fokus auf Klima und Standort angepassten Baumarten.

In der Innenstadt werde ich mich für mehr Dach- und Fassadenbegrünung einsetzen, ebenso wie für Bäume auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone. Die eigenen städtischen Immobilien sehe ich in der Vorreiterrolle.

Klimaschutz muss ämterübergreifend konsequent mitgedacht und umgesetzt werden. Für die Mehrkosten durch energetische Maßnahmen bei privater Gebäudesanierung werde ich eine Anlaufstelle für die Vermittlung von Zuschüssen und Fördermitteln einrichten. Auch der Erhalt der Kleingärten und der Ausbau von „Taschenparks“ sind mir als Hobbygärtnerin sehr wichtig.

Zweite Rheinbrücke

Frage:

Beim Dauerthema 2. Rheinbrücke und Nordtangente wurde im Juli ein Vergleich geschlossen, der den Bau der zweiten Rheinbrücke für den Autoverkehr ermöglicht:

  1. Wie beurteilen Sie den Vergleich für Karlsruhe insgesamt?
  2. Inwiefern halten Sie den Vergleich mit den Zielen der Stadt Karlsruhe zu einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung für vereinbar?
  3. Die Anbindung an die B 36 bedeutet für die Knielinger einerseits eine spürbare Entlastung in der Rheinbrücken- und der Sudetenstraße, dem stehen andererseits weitere Flächenversiegelung, Lärmbelastung und Trennwirkung im Norden des Stadtteils gegenüber. Wie gehen Sie mit diesem Dilemma um und wie sieht Ihre präferierte Lösung aus?

Antwort:

Zu 1.

Zum Vergleich mit dem Land kam es, weil das Gericht zu verstehen gab, dass Karlsruhe den Prozess verlieren würde. Zum einen wurde zwar nun ein Rad- und Fußweg zentraler Bestandteil der zweiten Rheinbrücke, jedoch hätte bei korrekter juristischer Betrachtung viel Zeit und Geld eingespart werden können, wenn die Stadt Karlsruhe von einer Klage abgesehen hätte.

-Ist der Vergleich mit den Zielen der Stadt einer nachhaltigen Verkehrspolitik zu vereinbaren?

Da es ich um eine Maßnahme des Landes/Bundes handelt, ist sie schwerlich mit der Verkehrspolitik der Stadt zu vergleichen. Nachhaltige Verkehrspolitik schließt nicht absolut den Bau neuer Straßen aus. Denn Elektro- Wasserstoff- oder zukünftig E-Fuel betriebene Fahrzeuge sind ebenfalls Nutzer dieser Infrastruktur. Die massiven Staus auf der bestehenden Brücke sind in Punkto Verbrauch, Lärm, Feinstaub und Emission für die Klimaschutzziele auch nicht förderlich. Wirtschaft, Anwohner, Unternehmen und Pendler leiden seit Jahren unter der starken Überbelastung der bestehenden Brücke und den fast täglichen Staus. Ebenso die Knielinger Bürgerinnen und Bürger durch den Schleichweg-Verkehr der sich dann den Weg durch den Ort bahnt.

Zu 2.

Da es ich um eine Maßnahme des Landes/Bundes handelt, ist sie schwerlich mit der Verkehrspolitik der Stadt zu vergleichen. Nachhaltige Verkehrspolitik schließt nicht absolut den Bau neuer Straßen aus. Denn Elektro- Wasserstoff- oder zukünftig E-Fuel betriebene Fahrzeuge sind ebenfalls Nutzer dieser Infrastruktur. Die massiven Staus auf der bestehenden Brücke sind in Punkto Verbrauch, Lärm, Feinstaub und Emission für die Klimaschutzziele auch nicht förderlich. Wirtschaft, Anwohner, Unternehmen und Pendler leiden seit Jahren unter der starken Überbelastung der bestehenden Brücke und den fast täglichen Staus. Ebenso die Knielinger Bürgerinnen und Bürger durch den Schleichweg-Verkehr der sich dann den Weg durch den Ort bahnt.

zu 3.

Die Entscheidung obliegt dem Regierungspräsidium. Für mich ist die Variante nahe dem Miro Gelände mit einem Anschluss an die B36 nördlich des Klärwerks die bevorzugte. Ganz besonders wichtig ist mir, dass beim solch einer Maßnahme nicht nur die gesetzlichen vorgegebenen Werte für den Lärmschutz eingehalten werden, sondern darüber hinaus! Zum Schutz der betroffenen Anwohner im Norden. Auch eine Tunnellösung wäre zu prüfen. Insgesamt sehe ich auch Vorteile für Knielingen durch Entlastung und weniger Lärm in den Kernortsteilen und ein besseres Zusammenwachsen von Alt- und Neu- Knielingen, welche durch den Verkehrsfluss in der Rheinbrückenstraße faktisch getrennt sind.